Wanderbericht: Hüttenwochenende Pfalz vom 05. – 07.08.22 (Ariane)

Am Freitag, den 5.8.2022, trafen wir uns mittags am Bahnhof in Karlsruhe, um in einer Fahrgemeinschaft zum Naturfreundehaus Bethof nach Vorderweidenthal zu fahren. Zum Glück hielt das Wetter und wir konnten wie geplant, nach einer kurzen Wanderung, im Seehofweier eine Runde baden gehen. Gemütlich liefen wir abends dann zurück zum Bethof und trafen uns dort dann nach einer kurzen Dusche zum gemeinsamen Abendessen auf der Terrasse des Bethofs. Es wurde ein lustiger Abend und wir genossen die laue Sommernacht.

Am nächsten Tag stellten wir schon beim Frühstück fest, dass das Wetter perfekt ist zum Wandern. Es war zwar noch heiß, aber nicht mehr so eine Affenhitze wie die Tage davor. Unsere erste Wanderung führte uns nach Petersbächel. Dort angekommen ging es auf dem Sagenweg gleich mal steil bergauf bis zum Zollstock. Hier erreichten wir zum ersten Mal auf der heutigen Wanderung die deutsch-französische Grenze. Von da ab ging es über den Burgensteig auf deutscher Seite weiter bis zum Bayrischen Windstein. Auf diesem hatten wir eine fabelhafte Aussicht auf Burg Lützelhardt und das französische Obersteinbach.

Motiviert von dem schönen Ausblick liefen wir auf französischer Seite weiter und folgten dem Schlangenbach nach Obersteinbach. An einem Brunnen am Wegesrand füllten sich alle mutig die Trinkflaschen auf und auch die ein oder andere Körperpartie wurde benetzt mit dem kühlen Nass. Kaum unten angekommen ging es wieder bergauf zur Burgruine Arnsberg. Auf dieser hatten wir wieder einen wunderbaren Ausblick auf Obersteinbach und die umliegende Landschaft, diesmal jedoch von einer anderen Seite aus. Nach der Besichtigung wanderten wir auf dem Burgensteig weiter zur nächsten, wesentlich größeren Burgruine Wasigenstein. Hier legten wir eine große Pause von mehr als einer Stunde ein, um gemütlich zu vespern, zu entspannen und die imposante Burg in Augenschein zu nehmen. Frisch gestärkt liefen wir bergab zur nächsten Ortschaft Wengelsbach. Hier gab es die Möglichkeit zur einer kurzen Kaffee- und Kuchen-Einkehr, welche manche von uns nutzten. Unsere nächste Attraktion war die Burgruine Blumenstein, welche sich wieder auf deutscher Seite befand. Auch diese wesentlich kleinere Burg wurde begutachtet und wir wurden wieder mit einem tollen Panorama dafür belohnt. Nun wurde es spannend, denn beim Vorwandern brannte der Wald rund um den Col du Maimont (eine keltische Opferschale), und ich musste damals die Tour dort abbrechen. Als wir an besagter Stelle ankamen, mussten wir leider feststellen, dass nach rund zwei Monaten der Wanderweg leider immer noch gesperrt war. So kürzten wir den Wanderweg ebenfalls ab und waren somit rund 1 ½ Stunden früher als geplant am Auto. Wir befanden, so tragisch sei das gar nicht, so können wir schon mal gemütlich auf der Terrasse des Bethofs ein Bierchen trinken. Zwei von uns entdeckten jedoch einen Brunnen auf dem Parkplatz und zogen sofort ihre Schuhe aus, um die Füße reinzuhängen. Inspiriert tat es ein Teil von uns nach und wir überlegten, was wir mit der Zeit noch anfangen könnten. Somit kamen wir spontan auf die Idee, dem Barfußpfad im benachbarten Ludwigswinkel einen Besuch abzustatten. Dies war ein lustiger Abstecher und vom Schlammbad über den Lauf durchs Bachbett war wirklich für jeden etwas dabei.

Wir ließen anschließend den Abend wieder auf der Terrasse des Bethofs ausklingen. Auch am zweiten Wandertag hatten wir perfektes Wanderwetter. Wir liefen den größten Teil des Dimbacher Bundsandsteinwegs, der sich damit rühmt, die meisten und beeindruckendsten und für die Pfalz so typischen Bundsandsteinfelsen auf sehr kurzer Strecke zu präsentieren. Dafür mussten wir drei Berge überschreiten; den Dimberg, den Rötzenberg und den Immersberg. Das hört sich schon anstrengend an und war nach der großen Tour am Vortag auch eine Herausforderung. Zudem hatte leider das Cramerhaus, welches als Zwischeneinkehr gedacht war, geschlossen und es gab sonst keine Möglichkeit, etwas zu trinken zu kaufen. Das wussten wir jedoch und wir teilten unser Trinken dementsprechend ein. Der Höhepunkt dieser Wanderung war mit Sicherheit der Rötzenfelsen. Die Aussicht und die Weitsicht auf diesem Felsen ist gigantisch und die Felswand, welche viele Meter senkrecht in die Tiefe reicht, regelrecht Respekt einflößend. Der Abstecher zur Burgruine Lindelbrunn war ebenfalls ein Höhepunkt dieser Wanderung, weil uns diese ebenso mit einer herrlichen Aussicht belohnte.

Aber auch der Häuselstein und der Hockerstein konnten gut mithalten, was Aussicht und Klettergelüste anging. Da das Cramerhaus ja leider geschlossen hatte, kehrten wir zum Abschluss beim Bärenbrunnerhof ein. Der Bio-Gasthof hatte für alle Geschmäcker das passende Gericht und stillte Hunger und Durst mehr als ausreichend. Bevor wir nun heimfuhren, schlenderten wir einmal über den Innenhof und erfreuten uns an den lustigen und lebendigen Bio-Schweinen. Und so ging ein abwechslungsreiches und sportliches Wanderwochenende, an dem wir rund 1200 Höhenmeter und ca. 32km zurückgelegt hatten, zu Ende.