Wir starteten mit der 5. Etappe des Westweges an der Alexanderschanze. Vor uns lagen 17 km bis zum Harkhof, in dem wir übernachten wollten. Vom befürchteten Dauerregen wird an den beiden Tagen keine Spur sichtbar sein – nichts ist wohl von der Dauer auf über 800 Hm. Den ganzen Weg haben uns abwechselnd Nebel, Sonne, Wolken und wieder Sonne begleitet, was die Strecke nur noch spannender machte. Highlights des ersten Tages: die vielen kleinen überdachten Hütten, in denen man auch im Regen gemütlich vespern kann, der Ausblick auf den Glaswaldsee und – Wald, Wald, Wald!
Der urige Harkhof wurde trotz wechselhaftem Wetter von vielen Übernachtungsgästen und Besucher*innen vom Tal aufgesucht – die Stube war voll! Der familienbetriebene Hof wurde mit viel Liebe und Geschmack neu renoviert und serviert Leckereien aus eigener Herstellung. Da wir das Flair einer Alpenhütte haben wollten, übernachteten wir in einem Matratzenlager. Mit dem Fenster Richtung Kuhstall… Naja… So naturverbunden mag ich es in der Zukunft doch nicht haben!
Die 6. Etappe des Westweges starteten wir am nächsten Tag nach einem gemütlichen Frühstück im Harkhof im dichten Nebel. Die Schwarzwälder Pfade wurden märchenhaft. Ein vom Sturm runtergerissener Baum sah in dieser Atmosphäre wie die Gräten eines mystischen Meereswesens. Schwarzwald im Nebel ist atemberaubend! Nach wenigen Stunden war der Nebel aber weg und der sonnendurchflutete Wald war wieder hell und saftig grün. Ein wahrer Geheimtipp auf der Strecke ist die idyllische kleine Hochenlochenhütte mit einem atemberaubenden Ausblick! Die Hütte ist am Wochenende bewirtschaftet und es gibt dort leckeren Kuchen auf Spendenbasis. Vor dem Abstieg konnten wir in strahlender Sonne die rundum Aussicht über Hausach und das Kinzigtal sowie in das Wolfacher Kirnbachtal in die andere Richtung genießen. Die 16 km des zweiten Tages, inklusive des gar nicht so schlimmen Abstieges, gingen doch ziemlich schnell vorbei. Als Belohnung gab es einen leckeren Flammkuchen in Hausach.
P. S.: Wer Lothar S. Kennt, soll ihn unbedingt nach der wahren Geschichte über die Nacht, eine Kuh und eine nervige Kuhglocke fragen! Die Geschichte wird Euch nicht enttäuschen!